VOM WUNSCH, COACH ZU WERDEN

Ein Wunsch, der viele meiner Klient:innen verbindet: Coach werden. Mit der eigenen Berufung Menschen helfen, ihr Leben zu verbessern - das zieht viele magisch an.

Zwei Fragen werden mir dazu immer wieder gestellt: Zum einen nach der richtigen Ausbildung und zum anderen, ob es nicht schon genügend Coaches gibt. Aus diesem Grund ist dieser Text entstanden.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

  • Gibt es nicht schon genügend Coaches? (inkl. das gibt es doch schon alles)

  • Welche Fähigkeiten machen dich als Coach aus?

  • Welche Ausbildung ist die richtige?

  • Wie gelingt der Einstieg als Coach?


Gibt es nicht schon genügend Coaches?

Ganz klar: Nein. Wir brauchen Coaches und zwar gute!

In unserer aktuellen Zeit und in unserer Gesellschaft gibt es unzählige Probleme und Herausforderungen. Sei es im Job, in Beziehungen oder unsere Gesundheit. Es gibt so viel Redebedarf und es braucht massig gute Coaches, um hier zu unterstützen.

Jeder Coach, der sich auf den Weg macht, ist wichtig.

Aber bitte: Coaches mit ehrlichen Absichten. Was das genau heißt, vertiefen wir noch.

Der nächste Zweifel auf dem Weg zum Coach werden: „Das gibt es schon alles“

Es gibt Coaches für Selbstliebe, Achtsamkeit, Agilität, Familie, Konflikte, Stress und diese Liste könnten wir noch lange weiter führen, denn das Themenspektrum ist breitgefächert.

Also ja, da gibt es schon ganz viel. Aber: Dich und dein Thema gibt es noch nicht! Wir alle haben einen ganz bestimmten Blick auf die Welt, geprägt durch unsere Geschichte und Erfahrungen, unsere Stärken und Vorlieben, unsere Wahrnehmung und Einstellung. Damit ist jede:r Einzelne:r von uns unique.

Suchst du bei Google einen „Karriere Coach“ erhältst du 53.700.000 Ergebnisse. Meine Klient:innen kommen aus einen ganz bestimmten Grund zu mir. Sie finden den Weg zu mir (und das meist über Google) und fühlen sich von etwas ganz Bestimmten an mir angesprochen.

 
Suchergebnis bei Google zu Karriere Coach.
 

Auch wenn wir etwas schon 100 Mal gehört haben, sagst du es in einer ganz bestimmten Art, mit einem bestimmten Blick oder einer besonderen Perspektive und auf einmal macht es klick bei deinem Gegenüber. Wenn ich das kann, kannst du das auch.

Lass dich also nicht bremsen, nur weil jemand ein Thema schon bearbeitet. Er oder sie macht es nicht so wie du. Die Welt braucht dich und deine ganz besondere Sichtweise! 

Der Coachingmarkt ist groß, es gibt viele Angebote und leider auch schwarze Schafe.

Was wir nicht brauchen, sind Menschen, die als Coach schnelles Geld machen wollen und im Coaching ihre Chance wittern. Halbherzig, ohne Fachkenntnisse und Erfahrung, mit Wissen nur aus Büchern und Gratis-Webinaren, wollen sie uns verkaufen, dass sie uns zum Erfolg führen und uns zeigen, wie es geht. Davon haben wir genug.

Aus diesem Grund ist es zum Einen wichtig, dass du dich als Coach klar positionierst, sei es für ein Thema wie Selbstliebe oder Karriere und/oder für eine Zielgruppe. Zum Anderen ist es wichtig, dass du dein Handwerkszeug verstehst.

Ich empfehle dir eine Coachingausbildung zu machen, falls du Interesse an dem Beruf hast. Denn so erlernst du Methoden, Kommunikationstechniken und auch die Grenzen von Coaching. Darüber hinaus bringt eine Coachingausbildung auch in vielen anderen Berufen einen großen Mehrwert, wie z. B. als Führungskraft.

Aber hey, wir fangen alle einmal an. Es ist ok, wenn du die nötigen Techniken erst noch lernst und auch deine Positionierung darfst du im Laufe der Zeit finden. Dabei darfst du dir Unterstützung durch einen Business Coach holen, denn wir müssen diesen Weg nicht alleine gehen.

 
Eine Ausbildung macht dich nicht zum Coach
 

Eine Ausbildung macht dich nicht zum Coach.

Es gibt eine Zutat, die für einen Coach wichtiger ist als eine Coachingausbildung. Ich nenne es gerne das Coaching-Gen. Du hast es oder du hast es nicht. Und wenn du es nicht hast, dann macht dich auch die beste und teuerste Ausbildung nicht zu einem guten Coach.

Einfühlungsvermögen, das Gespür für dein Gegenüber und echtes Interesse an dieser Person - das in Verbindung mit einer guten und soliden Ausbildung macht dich zu einem Coach, der oder die einen echten Mehrwert für die Klient:innen schafft.

Welche Fähigkeiten machen dich als Coach aus?

  1. Empathie

  2. Aktives Zuhören, genaues Hinhören

  3. Wertungsfrei - Nicht verurteilen

  4. Das große Ganze sehen

  5. Gespräche führen

  6. Selbstreflexion

  7. Intuition

  8. Herzlichkeit und Menschlichkeit

  9. Wertschätzende Haltung

Welche Coachingausbildung ist die richtige?

4 Tipps für die richtige Coachingausbildung

#1 Geh vom Allgemeinen zur Spezialisierung

Starte zunächst mit einer allgemeinen und generalistischen Qualifizierung und nutze anschließend eine Spezialisierung in die Themen, die dich besonders interessieren. Häufig fällt es uns zu Beginn noch schwer, diese Themen zu identifizieren, aber mit etwas Erfahrung kommen die Themen von ganz alleine auf dich zu. Eine Ausbildung zum systemischen Coach kann zum Beispiel dein Fundament bilden und im nächsten Schritt kannst du Themen wie NLP vertiefen.

#2 Nutze die Ausbildung, um Praxiserfahrung im Coaching zu sammeln

Eine gute Ausbildung erkennst du u.a. daran, dass ein Praxisanteil, sogenannte Lehrcoachings enthalten sind und du das Gelernte regelmäßig direkt umsetzt. Du coachst also bereits während der Ausbildung Coachees und reflektierst diese Coachings im Rahmen deiner Ausbildung.

Ich selbst habe während meines BWL-Studiums eine allgemeine Coachingsausbildung bei Manemo in München gemacht. Anschließend habe ich mich noch im wertschätzenden Coaching spezialisiert. In meinen Coachings habe ich dann häufig Klient:innen nach dem Burnout begleitet und auch Stress geht für viele bei der beruflichen Veränderung einher. Deshalb habe ich zusätzlich meinen Stresstrainer gemacht und bin gerade dabei, den Mentaltrainer abzuschließen. Und das war es sicher noch nicht gewesen :)

#3 Finde eine Möglichkeit zum Reinschnuppern

Was dir helfen kann, um zu starten, ist die Entscheidung für eine kurze Ausbildung, um in die Coachingwelt zu schnuppern - es müssen ja nicht gleich drei Jahre sein. So bekommst du ein Gespür dafür, ob die Ausbildung und das Thema wirklich zu dir passen, und kannst dich im Nachgang mit einem guten Gefühl auch für eine längere Ausbildung entscheiden.

#4 Triff die Entscheidung, die jetzt die richtige ist.

Eine Weiterbildung lohnt sich immer, es gibt keine falsche Weiterbildung. Falsch ist es nur, nichts zu machen. Du wirst etwas lernen, dein Netzwerk erweitern und dich mit einem positiven Umfeld von ambitionierten Leuten umgeben. Im besten Fall machen wir nicht nur eine Weiterbildung, sondern entwickeln uns stetig selbst weiter. Deshalb sei mutig und triff die Entscheidung, die jetzt die richtige ist, statt ewig zu grübeln, welche Ausbildung die richtige ist. Denn es gibt nicht die eine richtige Ausbildung für dich.

Ist eine Zertifizierung als Coach nötig?

Um als Coach zu arbeiten, benötigst du keine Zertifizierung. In manchen Fällen ist sie allerdings sinnvoll. Insbesondere wenn du mit größeren Unternehmen zusammenarbeiten willst, kann dies eine Voraussetzung sein. Zertifizierte Ausbildungen gibt es viele. Hier ist zu beachten, dass die Zertifizierung durch einen Coachingverband (wie DCF, ICF) ein Qualitätsmerkmal darstellt, welches mit entsprechenden Kosten einhergeht. Hier darfst du für dich abwägen, was dir wichtig ist. Für den Einstieg ins Coaching brauchst du keine Zertifizierung und du kannst dich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch von einem Verband zertifizieren lassen.

Welchen Anbieter ich empfehlen kann

Da ich ganz häufig nach einem guten Anbieter für eine Coaching-Ausbildung gefragt werde und die Auswahl sehr groß ist, möchte ich dir gerne auch einen konkreten Anbieter empfehlen, von dem ich weiß, dass sie gute Arbeit machen. Es handelt sich um das Systemische Zentrum der Wispo AG mit Standorten u.a. in Frankfurt am Main. Dort kannst du die Systemische Coaching-Ausbildung in der kompakten Version in einem Jahr für rund 4.500€ absolvieren. Die bereits erwähnten Lehrcoachings sind enthalten. Anschließend kannst du in einem weiteren Jahr den Aufbaukurs machen. Dieser ermöglicht dann die Zertifizierung Systemischer Coach (DGSF). Weitere Spezialisierungen sind dann z.B. die Systematischen Paar- und Sexualtherapie.

Das klingt jetzt vielleicht nach jeder Menge. Aber du musst dich jetzt noch nicht für den ganzen Weg entscheiden. Wichtig ist, zu starten.

Wie gelingt der Einstieg als Coach?

Als ich von dem Beruf des Coaches träumte, war ich noch im BWL-Studium und arbeitete gerade für den Lifecoach Christian Bischoff. Ich begleitete Christian auf einige seiner Seminare. Bei einer Übung, die während des Seminars ausgeführt wurde, lag ich mit meinem Notizbuch auf dem Boden und malte mir mein zukünftiges Ich aus: Als erfolgreicher Coach. Das Bild in meinem Kopf war dabei allerdings ein männlicher Coach, Ende 40, mit leicht grau meliertem Haar. Und er arbeitete selbstständig.

Dieses Bild des Coaches durfte ich erst einmal verändern. Dabei haben mir Techniken aus dem Coaching geholfen, mir diese geistigen Bilder des grauhaarigen Coaches bewusst zu machen und mit einem neuen Bild von mir zu ersetzen.

Inzwischen weiß ich, um als Coach tätig zu sein, gibt es mehr Möglichkeiten als nur in selbstständiger Form. Es muss allerdings auch nicht die angestellte Variante sein. Denn für angestellte Coaches gibt es fast keine Stellenausschreibungen in Einstiegspositionen, abgesehen von Praktikumsstellen z. B. in der Personalentwicklung. Bei den Ausschreibungen gibt es zwei Extreme: Es werden Praktikumsstellen angeboten oder wirklich erfahrene Coaches für die Festanstellung gesucht, denn das lohnt sich kostenmäßig für die Unternehmen in vielen Fällen.

Ein anderer Weg kann dabei die Freiberuflichkeit sein. Du kannst für Trainingsinstitute oder Bildungsträger in deren Namen Coachings geben und stellst am Ende des Monats eine Rechnung dafür. So habe ich gestartet und neben Coachings auch Bewerbungstrainings gegeben. Die Bezahlung war nicht erstklassig, aber ich habe unglaublich viel Erfahrung sammeln können und nebenbei habe ich mir mein eigenes Coaching-Business in selbstständiger Form aufgebaut.

Es braucht unternehmerisches Denken

Was dafür unverzichtbar ist, sich betriebswirtschaftliche Kenntnisse und damit einhergehend unternehmerisches Denken anzueignen. Denn neben den wunderbaren Fähigkeiten eines Coaches brauchen wir auch Hard Facts, um ein Business zu führen: Marketing, Finanzen und Buchhaltung, Kundengewinnung und -betreuung, um mal einige zu nennen. Das heißt nicht, dass ein BWL-Studium zwingend erforderlich ist, du kannst dieses Wissen auch auf anderen Wegen lernen, z.B. durch Online-Tutorials oder Seminare bei der IHK. Da betriebswirtschaftliche Kenntnisse und unternehmerisches Denken wichtig sind, lohnt es sich, diese zu erwerben und den Sprung in diese Themen zu wagen, auch wenn du diese noch nicht hast. Und manches ist einfach Learning-by-doing, aber alles machbar.

Was du für den Einstieg als Coach NICHT brauchst

Die Dynamik des Coachingmarktes, auch über seine Grenzen hinaus, ist schon beeindruckend. Täglich erhalte ich Nachrichten, wie jemand mein Coaching Business erfolgreicher machen möchte. Für Einsteiger:innen kann das ganz schön überfordernd wirken. Was ist es also, worauf wir gut verzichten können?

Hier mal ein paar Gedanken:

❌ Tausende Follower:innen

❌ Starke Präsenz in Social Media

❌ Terminplanungstool

❌ Praxisräume

❌ Webdesigner:in

Mit Social Media gefragter Coach werden?

Die Onlinemarketing-Gurus erzählen uns, wie wichtig es ist, online präsent zu sein. Immer. Überall. Kontinuierlich.

Ehrlich gesagt ist das ganz schön anstrengend und aufwendig. Und wenn ich fleißig am Posten bin, folge ich nicht meiner Berufung des Coachings, sondern schreibe Artikel und Beiträge, teile sie und beantworte Kommentare. Das bringt dir nicht unbedingt Kunden.

Meine ersten Klient:innen habe ich über mein Netzwerk erhalten und der Großteil kommt über meine Website. Ich habe in SEO investiert und so finden mich die Menschen, die suchen, was ich anbiete. Und nicht weil jemand zufällig einen Beitrag bei Facebook von mir liest. Das kommt auch mal vor, aber in der Social Media Welt ist es ziemlich laut geworden, und um dort aufzufallen, muss man ordentlich investieren. Es gibt auch andere Wege. Denn Kunden kaufen nicht bei dir, weil du tausende Euro in eine Website investiert hast. Ich will damit nicht sagen, dass man eine Website nicht braucht. Doch Menschen kaufen bei Menschen. Also erzähle den Menschen in deinem Umfeld, was du machst, bei welcher Herausforderung du unterstützt und welche Ergebnisse deine Klient:innen erzielen.

Du bist ein Coach, wenn du coachst

Dieser Satz stammt von Rich Litvin. Gemeinsam mit Steve Chandler hat er “The Prosperous Coach” geschrieben. Die beste Lektüre, wenn du Coach werden willst und eine absolute Empfehlung.

 
The Prosperous Coach von Steve Chandler und Rich Litvin

The Prosperous Coach von Steve Chandler und Rich Litvin

 

Also coache und werde so ein Coach. Falls du noch keine Klient:innen hast, kannst du für den Einstieg auch pro Bono arbeiten. Ich habe in meiner Gründungsphase fünf Klient:innen kostenfrei begleitet und so meinen Coachingprozess entwickelt und erprobt und darüber hinaus erste Testimonials erhalten.

Ein Schritt nach dem anderen. Du schaffst das! Auch wenn der Weg nicht leicht aussieht, du musst ihn nicht genau kennen, um zu starten. Gehe los und probiere dich aus. Mache Fehler und lerne daraus.


Du musst diesen Weg nicht alleine gehen

Gerne unterstütze ich dich mit einem Coaching bei deiner beruflichen Veränderung. Mehr über mein Coaching erfährst du hier: Mehr über das Coaching

Bei Interesse vereinbare ein Gespräch und wir finden heraus, wie ich dich unterstützen kann:


Wenn es dein tiefer Wunsch ist, anderen Menschen etwas Gutes zu tun, ihnen weiterzuhelfen und ihr Leben besser zu machen, wirst du dafür einen Weg finden. Ich glaube an dich!

Was macht für dich einen guten Coach aus? Und welche Fragen hast du noch zum Coach werden? Ich freu mich auf deinen Kommentar!

Deine Karolin

PS: Wenn du jetzt noch Zweifel hast und unsicher bist (was völlig normal ist, wenn wir uns beruflich verändern), dann habe ich hier noch eine kraftvolle Meditation für mehr Vertrauen für dich.

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